Was versteht man unter der PRP oder Eigenblut-Behandlung?
PRP ist die Abkürzung für Platelet Rich Plasma – das plättchenreiche Plasma. Dieser Anteil unseres Blutes ist reich an Blutplättchen (Thrombozyten), die die Eigenschaft besitzen bei Kontakt mit bestimmten Gewebe Wachstumsfaktoren frei zu setzen. Es werden biologische Prozesse stimuliert, die die Selbstregeneration des Gewebes anregen.
Bei dieser Behandlung macht man sich diese Eigenschaft zunutze. Unser plättchenreiches Plasma, wird aus unserem eigenen Blut gewonnen und dann in die gewünschten Areale eingebracht. Wir verwenden ein spezielles Verfahren wodurch nur reines „high quality Plasma“ mit einem hohen Anteil an Plättchen und ohne Zusatzstoffe gewonnen wird und dann mit stumpfen Kanülen, mittels Mesotherapie (Injektion mit feinen Nadeln) oder Mikroneedling kontrolliert in die gewünschten Areale eingebracht wird.
Dies führt in der Haut zu einer vermehrten Bildung von kollagenen Fasern und auch der Gehalt an körpereigener Hyaluronsäure nimmt zu.
Weiters wird der Abbau lichtgeschädigter Substanzen gefördert und die Durchblutung der Haut angeregt.
Die Haut und das Bindegewebe können so mehr Feuchtigkeit speichern und werden von innen heraus revitalisiert.
Dies führt zu einem Verjüngungseffekt der Haut mit Reduktion feiner Fältchen, einer Verbesserung des Hautbildes, sowie einer insgesamt jugendlicheren Ausstrahlung.
Diese Behandlung ist auch sehr gut geeignet zur Therapie bei bestimmten Formen von Haarausfall.
Durch die Behandlung der Kopfhaut kommt es durch die Stimulation der Stammzellen der Haarwurzel zu einem vermehrten Haarwachstum und somit einer Zunahme des Haardurchmessers und der Haardichte.
Für wen ist die PRP-Behandlung nicht geeignet?
Da die Produktion der Wachstumsfaktoren mit zunehmendem Altem abnimmt, ist bei dieser Behandlung der Behandlungserfolg in jüngeren Jahren besser und daher wird die Behandlung ab dem 70. Lebensjahr eher nicht mehr empfohlen.
Auch Patienten mit Erkrankungen der Blutplättchen, Autoimmun-, Infektionskrankheiten oder einer aktiven Krebserkrankung sind für diese Behandlung nicht geeignet.
Wie bei allen Behandlungen ist es auch bei dieser Behandlung zwingend erforderlich, dass im zu behandelnden Areal keine Entzündung oder lokale Infektion vorliegt.
Wie verläuft die Behandlung?
Nach Abnahme einer kleinen Menge Blut mittels eines eigenen Abnahmekits wird dieses speziell für die Behandlung vorbereitet: Dies erfolgt durch zentrifugieren, um das Plasma von den Blutkörperchen zu trennen. Anschließend werden die zu behandelnden Areale gereinigt und desinfiziert und dann das Plasma an den gewünschten Stellen eingebracht.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Plasma einzubringen:
- mittels spitzer Nadeln oder stumpfer Kanülen
- oder es werden mittels Mikroneedling- oder fraktionierter Laserbehandlung, kleine Kanäle in die Haut gemacht um dann anschließend das Plasma aufzutragen.
Bei unserer PRP Facial Behandlung wird die Eigenblutbehandlung mit einer Mikroneedlingpenbehandlung kombiniert, um so über kleinste Kanäle in der Haut das Plasma einzuschleusen.
Die Behandlung wird auch häufig mit anderen ästhetischen Behandlungen wie dem Fadenlifting oder Hyaluronsäureunterspritzungen kombiniert. Durch den zusätzlichen Stimulus können noch bessere Ergebnisse erzielt und auch die Heilungsprozesse auf natürliche Weise zusätzlich angeregt werden.
Was muss ich nach der Behandlung beachten?
Wie nach allen ästhetischen Behandlungen sollte die ersten Tage auf Hitze und Wärme (wie Sauna, Dampfbad, oder lange heiße Bäder) verzichtet, sowie die direkte Sonnenexposition vermieden werden.
Direkt nach der Behandlung empfiehlt es sich dem behandelten Areal Ruhe zu gönnen und mit den üblichen Hautpflegeprodukten erst wieder nach 24 Stunden zu beginnen.
Auch auf kosmetische Behandlungen sollte die ersten Tage nach der Behandlung verzichtet werden.
Wie oft muss ich die PRP-Behandlung wiederholen?
Für ein optimales Ergebnis sollten mehrere ca. 3-6 Behandlungen im Abstand von 3-6 Wochen gemacht werden und dann alle 6-12 Monate eine Erhaltungsbehandlung.
Wieviele Anfangsbehandlungen notwendig sind hängt stark von dem Ausgangsbefund und dem erwünschten Ergebnis ab.
Dies kann am besten im Rahmen eines persönlichen Gespräches geklärt werden.
Wann kann ich mit sichtbaren Ergebnissen rechnen?
Da die Umbau- und Aufbauprozesse in der Haut, als auch im Bereich des Haarfollikels sehr langsam passieren, dauert es mehrere Wochen bis man die Effekte sieht.
Das endgültige Ergebnis kann man nach ca. 1-3 Monaten beurteilen.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Insgesamt wird die Behandlung sehr gut toleriert und ist gering bis gar nicht schmerzhaft, da vorher zur Reduktion der Schmerzen eine Betäubungscreme aufgetragen werden kann.
Lediglich an den Körperstellen, die sich für eine lokale Betäubung weniger gut eignen wie die behaarte Kopfhaut kann die Behandlung etwas schmerzhaft sein, aber aufgrund der sehr zarten Nadeln sind die Injektionen dennoch gut auszuhalten.
Welche Risiken und Komplikationen können auftreten?
Wie bei jeder Injektion kann es kurzzeitig zum Auftreten von kleinen blauen Flecken und geringen Schwellungen oder Rötungen kommen – auch wenn sehr selten, sind rein theoretisch auch Infektionen möglich.
In den ersten Tagen nach der Behandlung kann die Haut noch etwas irritiert sein und es kann insbesondere bei einer Kombination mit einem Mikroneedling auch zu einer vermehrten Schuppung kommen.
Sofern Lokalanästhetika zur Betäubung verwendet werden oder die Behandlung mit anderen Substanzen wie beispielsweise Vitamincocktails kombiniert wird, kann es in ganz seltenen Fällen auch zu allergischen Reaktionen kommen.
Der große Vorteil dieser Behandlung ist, dass körpereigene Wirkstoffe anstelle von körperfremden zum Einsatz kommen.
Was dazu führt, dass diese Behandlungsmethode insgesamt sehr gut verträglich, nebenwirkungsarm und sicher ist.
Details zur Behandlung erfährt Ihr auch in diesem Interview:
https://www.youtube.com/watch?v=G-N0iWqp_EA&t=4s