Entzündliche Erkrankungen

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Entzündliche Erkrankungen

Akne/unreine Haut

Akne ist die häufigste Hauterkrankung in der westlichen Gesellschaft.

Meist tritt Akne (Acne Vulgaris) bei Jugendlichen mit Beginn der Pubertät zwischen dem 13. und 19. Lebensjahr auf. Nach Beendigung der Pubertät verschwindet die Akne oft. Nicht selten leiden aber auch Menschen bis ins hohe Erwachsenenalter an Pickeln und Mitessern im Gesicht. Eine Sonderform ist die Säuglings-Akne oder Baby-Akne, die bei Neugeborenen bzw. bei Kindern zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat auftritt.

Je nach Akne Form entstehen nicht entzündliche weiße oder schwarze Mitesser (Komedone), sowie entzündliche Eiterbläschen (Pusteln) und entzündete Knötchen (Papeln). In sehr schweren Fällen können sich auch Abszess ähnliche Fisteln bilden.

Oft beginnt die Erkrankung mit Mitessern und erst später entwickelt sich daraus eine Akne mit Eiter gefüllten Pusteln und Papeln.

Wie entsteht Akne?

Akne ist eine Hautkrankheit, die auf den talgdrüsenreichen Hautarealen (Gesicht, auf der Brust, dem oberen Rücken und den Schultern) entsteht. Die Talgdrüsenfollikel der Haut bestehen aus einem kleinen, dünnen Haar, das von Talgdrüsen umgeben ist. Diese Drüsen bilden ein fettes Sekret, auch Talg oder Sebum genannt. Von jeder Talgdrüse führt ein mit Hornzellen ausgekleideter Gang an die Hautoberfläche.

Normalerweise fließt Talg über die Ausführungsgänge der Follikel aus den Talgdrüsen auf die Hautoberfläche, wo es in normalem Ausmaß der natürlichen äußerlichen Fettung der Haut und Haare dient. Unser Sebum ist also ein natürlicher Schutz, beispielsweise vor Austrocknung. Zudem werden durch den Sebumfluss abgestorbene Zellen aus den Talgdrüsen an die Hautoberfläche befördert.

Bei Akne ist die natürliche Funktionsweise der Talgdrüsenfollikel gestört. Es kommt zu einer vermehrten Talgbildung in den Talgdrüsen, Seborrhoe genannt. Durch die verstärkte Abgabe von Sebum an die Hautoberfläche bekommt die Haut ein fettig glänzendes Aussehen. Über die gesteigerte Talgproduktion hinaus kommt es zu einer Verdickung der Hornhautschichten im Ausführungsgang des Follikels (Hyperkeratose).

Eine mögliche Ursache dieser Veränderungen ist die mit Beginn der Pubertät einsetzende, verstärkte Bildung von männlichen Geschlechtshormonen, den Androgenen, allen voran das Testosteron.
Testosteron bewirkt direkt an den Talgdrüsenfollikeln eine verstärkte Sebumproduktion und eine vermehrte Ablagerung von Hornzellschichten in den Follikeln.

Wie kommt es zu Pickeln und Mitessern?

Durch die Verhornungsstörung im Bereich der Talgdrüsenausführungsgänge kommt es zur Bildung eines Horn-Pfropfes (Mikrokomedo), der den Ausführungsgang der Talgdrüse zunehmend verstopft.
Aufgrund dieses Abflusshindernisses stauen sich Sebum und Hornzellen in den Talgdrüsen an. Es entstehen sichtbare Mitesser.

Dabei bilden sich zuerst stecknadelkopfgroße, hautfarbene Knötchen ohne sichtbare Öffnung in der Mitte, die sogenannten geschlossenen Komedonen. Einige geschlossene Komedonen entwickeln sich weiter zu offenen Komedonen. Diese haben in der Mitte eine kleine Öffnung, in der durch Hautpigmente dunkel gefärbtes Material sichtbar ist.

Bestimmte Bakterien, die sogenannten Propioni-Bakterien (Propionibacterium acnes oder gemäß neuer Benennung Cutibacterium acnes), können sich im Milieu des Mitessers stark vermehren, da sie den im Follikel aufgestauten Talg zersetzen. Dabei entstehen Fettsäuren, die eine Entzündungsreaktion fördern. Aus Mitessern (Komedonen) können so rote Pickel (Papeln) sowie Eiterbläschen (Pusteln) oder sogar Knoten entstehen.

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Wie kann man Akne behandeln?

Um einer Narbenbildung vorzubeugen, sollte Akne frühzeitig behandelt werden.
Ziel jeder Behandlung ist es, mitunter die verstärkte Talgproduktion sowie die damit verbundenen Entzündungsprozesse zu stoppen. So kommen je nach Ausprägung der Erkrankung lokale (u.a. mit Cremen, Suspensionen, Tinkturen oder Lotionen) oder orale Therapien (Medikamente) zur Anwendung.
Im Rahmen der "Aknesprechstunde" in meiner Ordination legen wir auch die Hautpflege genau fest und passen sie an die besonderen Bedürfnisse Ihrer Haut an.

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Meine spezielle Pflegeempfehlung gegen Hautunreinheiten

Unterstützend sowie zur Behandlung evtl. bereits entstandener Narben oder Pigmentflecken können wir ergänzend kosmetische Behandlungen wie unser "deep Cleansing" mit Tiefenreinigung, aber auch chemische Peelings, Mikroneedling- oder Laserbehandlungen anwenden. Individuelle Kombinationstherapien mit inneren und äußeren Behandlungen erweisen sich in den meisten Fällen als besonders wirkungsvoll.

Rosazea

Die chronisch verlaufende entzündliche Hauterkrankung Rosacea (Rosazea) tritt häufig in Form von Schüben auf und zeigt sich vor allem im Gesicht.
Zu den typischen Rötungen können sich auch rote Pusteln gesellen, die Pickeln sehr ähnlich sehen können. In einzelnen Fällen kann es auch zu einer Augenbeteiligung kommen. Bei Männern können auch kleine Wucherungen auf der Nase auftreten. Die Erkrankung tritt erstmalig meistens im dritten oder vierten Lebensjahrzehnt auf - manchmal durchaus auch früher.

Welche Therapien stehen zur Verfügung?

Behandlung und Therapie gestalten sich individuell. Neben der Meidung von Faktoren, die die Rötungen verschlechtern können, gehören eine an den Hauttyp angepasste tägliche Pflegeroutine zur Basis für einen anhaltenden Therapieerfolg.
Als gängige Therapiemethoden gelten medikamentöse Behandlungen in Form von lokalen Therapien (Gel, Creme, Suspension, Lösung) oder orale Therapien zum Einnehmen, sowie der Einsatz von Lasertechnologie. Wir bieten auch ein spezielles Peeling zur Hautbildverbesserung bei Rosazea an.

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Sollten Sie von der Erkrankung betroffen sein, stehe ich Ihnen gerne für ein ausführliches Beratungsgespräch zur Verfügung!

periorale Dermatitis

  • Mundrose, Stewardessen-Krankheit oder Rosazea-artige Dermatitis

Mundrose ist eine Hauterkrankung, bei der es zur Bildung von unschönen Rötungen, Bläschen und Knötchen kommt. Besonders betroffen ist die Region um den Mund herum, aber auch der Bereich um die Nase oder Augen kann betroffen sein.
Periorale Dermatitis betrifft meist Frauen. Ursächlich ist oft das "überpflegen" der Haut - häufig mit zahlreichen Kosmetika oder die Anwendung von Kosmetikprodukten, die für den Hauttyp nicht geeignet sind. Die Haut reagiert auf bestimmte Stoffe – meist in Kosmetika, Gesichtscremes oder Reinigungsprodukten – gereizt.

Wie kann man Mundrose behandeln?

Zu einer Besserung kommt es oft durch eine Nulltherapie. Sofern das Absetzen aller Kosmetikprodukte nicht ausreichend sein sollte, kann zusätzlich eine lokale oder auch systemische Therapie angewandt werden. Eine periorale Dermatitis kann auch entstehen, wenn man seine Haut längere Zeit mit Kortison behandelt. Die Hautkrankheit ist zwar harmlos, kann Betroffene optisch aber sehr stören.

Ekzeme

Ekzeme gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen und können in jedem Lebensalter auftreten.

Bei einem Ekzem handelt es sich um eine meist juckende, entzündliche, jedoch nicht ansteckende Intoleranzreaktion der obersten Schichten der Haut.
Das Erscheinungsbild von Ekzemen kann sehr vielfältig sein. Oft zeigt sich zu Beginn eine Rötung, sowie die Bildung von Knötchen und auch Bläschen. Die Bläschen können platzen wodurch sich offene Hautstellen, aber auch tiefe „Risse“ (Rhagaden) bilden können. In weiterer Folge kommt es dann zu Krusten und Schuppenbildung. Die betroffenen Stellen jucken meist, können aber insbesondere, wenn es bereits zu offenen Stellen gekommen ist auch mit Brennen einhergehen.

Welche Formen von Ekzemen gibt es?

Die meisten Ekzeme werden anhand der folgenden Kriterien unterschieden:

  • der Lokalisation (zum Beispiel Hand- und Fußekzem),
  • des Krankheitsverlaufes (akut, chronisch) oder
  • der Ursachen (endogen = innere / exogen = äußere Auslöser).

Wodurch entstehen Ekzeme?

Ekzeme können durch vorwiegend äußere (exogene) oder innere (endogene) Einflüsse hervorgerufen werden.

Exogene Ekzeme werden auch Kontaktekzeme genannt. Sie können entweder als allergische Reaktion auf ein Kontaktallergen oder aber als Irritation auf eine toxische oder reizende Substanz auftreten. 

  • Allergische Kontaktezeme können nach einer Sensibilisierung des Organismus auf verschiedenste Substanzen auftreten: Naturstoffe wie Pflanzeninhaltsstoffe ebenso wie synthetische Verbindungen. Zu häufigen Kontaktallergenen zählen Metalle wie Nickelsulfat, viele berufsspezifische Substanzen bei FriseurInnen, MaurerInnen oder aber auch Duftstoffe und Kosmetikainhaltsstoffe. Meistens erfolgt der Kontakt direkt über die Haut, in seltenen Fällen auch über die Nahrungsaufnahme. Eine einmal entstandene Kontaktallergie bleibt meist lebenslang bestehen. 
  • Nicht allergische („irritative“) Kontaktekzeme werden meist durch Chemikalien hervorgerufen. Häufige Auslöser sind Putz- und Reinigungsmittel, Seifen oder Duschgele, aber auch zu viel und zu langer Kontakt mit Wasser.

Endogene Ekzeme beruhen auf einer erblichen Veranlagung und betreffen rund zehn Prozent der Bevölkerung. Das häufigste endogene Ekzem ist das atopische Ekzem, die Neurodermitis.

Wie kann man Ekzeme behandeln?

Ekzeme sind in der Regel mit lokalen Therapien (Salben, Cremen, Lotionen) gut behandelbar.

Handelt es sich um eine allergische Reaktion oder ein toxisches Kontakzekzem muss die verursachende Substanz unbedingt gemieden werden.

Eine konsequente Hautpflege bildet die Basis einer jeden Behandlung.

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Neurodermitis/atopische Dermatitis

Neurodermitis wird auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnet. Die chronisch entzündliche Erkrankung der Haut zeigt sich vor allem in Form von starkem Juckreiz, einer empfindlichen, trockenen und verdickten Haut sowie roten Hautausschlägen und teils stark verschorften Hautarealen, die auch nässen können.

Die Symptome treten bei Säuglingen und Kindern häufig im Gesicht und Kopfbereich auf. Später zeigt sich das Ekzem meist in den Arm- und Kniebeugen, sowie am Oberkörper und am Hals.

Neurodermitis verläuft in den meisten Fällen in Schüben, d.h. es gibt auch beschwerdefreie Zeiten.

Was bedeutet atopisch?

Die Erkrankung gehört zum sogenannten atopischen Formenkreis. Als „Atopie“ bezeichnet man die Veranlagung, dass eigentlich harmlose Umwelteinflüsse zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems führen, die entweder die Haut (Neurodermitis), die Nasenschleimhaut (allergischer Schnupfen-Heuschnupfen) oder die Lungenschleimhaut (allergisches Asthma) betreffen kann.
Kinder mit atopischer Dermatitis können daher ab ca. dem 5. Lebensjahr auch einen allergischen Schnupfen und/oder ein allergisches Asthma entwickeln.

Wie wird das atopische Ekzem behandelt?

Im akuten Schub wird mit entzündungshemmenden Therapien wie kortison- oder calcineurininhibitoren-haltigen Cremen behandelt.
Als Erhaltungstherapie eignet sich die sogenannte „Proaktive Therapie“ – eine Intervalltherapie bei der an 2 Tagen in der Woche noch nach Abklingen der Ekzeme weiterbehandelt wird.

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Die Basis einer jeder Therapie ist die tägliche Anwendung von rückfettenden Präparaten (Basistherapie) um die Schutzfunktion der Haut zu verbessern, sowie das Meiden möglicher Auslöser (Trigger).

Bei sehr schweren Fällen oder einer großflächigen Ausdehnung der Ekzeme kommen auch systemische Therapien zur Anwendung.

Welche Faktoren können die Neurodermitis verschlechtern und sollten, wenn möglich gemieden werden?

Verschiedenste Faktoren können zu einer Verschlechterung der Hauterkrankung führen oder sind in der Lage einen neuen Schub hervorzurufen, wie zum Beispiel:

  • Allergene (allergieauslösende Stoffe), wie Hausstaubmilben, Pollen oder bestimmte Nahrungsmittel (zum Beispiel Kuhmilch oder Weizen)
  • Infektionen, beispielsweise die Grippe oder eine Erkältung
  • äußere Reize, wie Zigarettenrauch, Schweiß
  • Juckreiz-auslösende Kleidung, zum Beispiel Textilien aus grober Wolle oder Synthetik, (Nylon, Acryl, Polyester), Wäsche-/Pflegeetiketten in der Kleidung
  • Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten, beispielsweise Konservierungsstoffe
  • Reizstoffe in der Nahrung, besonders in scharfen oder sauren Lebensmitteln (Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Tomaten), ebenso Inhalts- oder Ergänzungsstoffe in Lebensmitteln
  • häufiges Waschen sowie ausgiebiges Baden/Duschen, oder bei zu warmer/heißer Wassertemperatur, denn dadurch trocknet die Haut zusätzlich aus
  • Stress, ferner körperliche und geistige Erschöpfung und Schlafmangel
  • Klima, sehr warme oder sehr kalte Temperaturen, auch trockene Heizungsluft

Dabei reagiert nicht jeder Mensch mit Neurodermitis gleich stark auf die verschiedenen Auslöser. Tatsächlich ist es meist nicht nur ein Trigger Faktor, sondern ein Zusammenspiel aus mehreren. Um mögliche Trigger Faktoren zu finden, kann das Führen eines Symptomtagebuchs hilfreich sein. 

Seborrhoisches Ekzem

  • Das seborrhoische Ekzem oder die seborrhoische Dermatitis ist zwar im Prinzip eine harmlose Hautkrankheit, die jedoch sehr lästig sein kann.

Sie ist nicht ansteckend und macht sich durch weißlich-gelbliche eher fettige Hautschuppen auf entzündeter Haut bemerkbar. Besonders stark betroffen sind Regionen mit stärkerer Talgproduktion - wie die Kopfhaut, aber auch an weiteren Stellen kommt das seborrhoische Ekzem vor:

  • im Gesicht (um die Augenbrauen, die Mimikfalten am Mund und der Bartbereich)
  • die Brustbeinregion
  • am Rücken
  • zwischen den Schulterblättern

Was sind die Ursachen für das seborrhoische Ekzem?

Warum es zu diesen Hautentzündungen kommt ist bisher noch nicht abschließend geklärt. Es gibt jedoch ein paar Risikofaktoren, die die Hautkrankheit begünstigen können:

  • Genetische Veranlagung, die dem Hefepilz Malassezia furfur eine besonders starke Ausbreitung ermöglicht.
  • gestörte Talgdrüsenfunktion
  • veränderte Zusammensetzung des Talgs
  • zu viele männliche Geschlechtshormone
  • ein schwaches Immunsystem
  • Stress
  • Klima (verstärkte Symptome im Winter, lindernde Wirkung der Meeresluft sowie Sonnenstrahlen)
     

Was kann man gegen das seborrhoische Ekzem tun?

Beim seborrhoischen Ekzem handelt es sich um eine chronisch-rezidivierende Hauterkrankung. Wichtig ist es, die Behandlung konsequent fortzuführen.

Sollten die Schuppen besonders hartnäckig sein und nicht auf eine Selbstbehandlung ansprechen, ist eine dermatologische Abklärung sinnvoll. Dasselbe gilt bei nässenden Ekzemen und Krustenbildung, sowie bei Haarausfall in Verbindung mit Schuppen, Rötung und Juckreiz.

Die Therapie der Wahl sind Antimykotika (Antipilzmittel), die an der betroffenen Stelle angewendet werden und das Pilzwachstum hemmen. Diese Form der Behandlung ist an allen Stellen des Körpers möglich, wobei entweder auf Cremes oder - an behaarten Hautpartien - Shampoos zurückgegriffen wird, die ein Antimykotikum enthalten.

Ein medizinisches Shampoo kann ausreichend sein, wenn Sie keine gerötete Haut oder Juckreiz haben, sondern lediglich unter Schuppen leiden. Durch das regelmäßige Waschen der Haare mit einem solchen Spezialshampoo können sich die Pilze nicht mehr ungehindert ausbreiten und das Ekzem geht zurück.
Zur Linderung des Juckreizes und zur Behandlung der Entzündung können ergänzend entzündungshemmende Substanzen eingesetzt werden. Diese sorgen dafür, dass sich die Haut rascher beruhigen kann und das Ekzem abheilt.

Schuppenflechte (Psoriasis)

Die Schuppenflechte, auch unter dem Begriff Psoriasis bekannt, stellt für die Betroffenen in den meisten Fällen eine große psychische Belastung dar.

Die in Schüben verlaufende entzündliche Hauterkrankung zeigt sich in Ihrer klassischen Form als oft juckende, weißliche Schuppenherde auf entzündeten Hautstellen.

Psoriasis tritt dabei vor allem an Armen, Beinen und auf der Kopfhaut auf. Es gibt Sonderformen bei denen andere Körperstellen befallen sind und die Herde sich auch unterschiedlich präsentieren können.

Psoriasis ist nicht nur auf die Haut beschränkt und kann auch andere Organsysteme und Strukturen wie z.B. die Gelenke betreffen. Es kann auch zu typischen Nagelveränderungen kommen. Aber auch andere Erkrankungen treten bei Psoriasis häufiger auf als bei anderen Leuten auf. Beispiele sind Morbus Crohn entzündliche Darmerkrankung), Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen oder Süchte.

Ist Psoriasis angeboren?

Schuppenflechte ist keine angeborene Erkrankung, jedoch gibt es eine sogenannte genetische Disposition („Veranlagung“). So steigt beispielsweise das Erkrankungsrisiko eines Kindes, wenn ein Elternteil an Psoriasis leidet.

Welche Auslöser gibt es?

Das Immunsystem dürfte bei der Entstehung der Erkrankung eine große Rolle spielen. Durch auslösende Faktoren („Trigger“) kann ein Krankheitsschub ausgelöst werden.

Häufige Trigger für Psoriasis-Schübe:

  • Stress und außergewöhnliche körperliche oder seelische Belastungen
  • Hautverletzungen oder Hautreizungen (etwa Sonnenbrand, Reibung oder Operationen)
  • Rauchen sowie übermäßiger Alkoholkonsum
  • Infektionserkrankungen (insbesondere Streptokokken, die zur Mandelentzündung führen)
  • Übergewicht oder extreme Gewichtsschwankungen
  • Hormonelle Umstellungen (etwa die Wechseljahre oder die Pubertät)
  • Medikamente (zum Beispiel bestimmte Wirkstoffe gegen Bluthochdruck oder Depression)

Wie wird die Schuppenflechte behandelt?

Der Verlauf der Erkrankung sowie die Symptome sind von Patienten zu Patienten verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt.

Eine frühzeitige Diagnose und die gezielte Behandlung können dazu beitragen, den weiteren Krankheitsverlauf und die Lebensqualität zu verbessern sowie Komplikationen zu verhindern.

Die Therapiemöglichkeiten umfassen eine pflegende Basistherapie, äußerlich anzuwendende Medikamente, Phototherapie sowie innerliche medikamentöse Therapien. Die Anwendung erfolgt in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung nach einer Art Stufenplan, wobei vielfach verschiedene Therapieformen kombiniert werden. In speziellen Fällen können auch Kur- und Bädertherapien oder eine stationäre Behandlung sinnvoll sein. 

Akne inversa – Hidradenitis suppurativa

Bei Akne inversa (Acne inversa), auch Hidradenitis suppurativa genannt, kommt es durch eine Fehlreaktion des Immunsystems zu einer Entzündung der Schweißdrüsen und Haarfollikel. Schmerzhafte, entzündliche oft eitrige und übelriechende Knoten und Abszesse können die Folge sein.

Erste Anzeichen einer Akne inversa zeigen sich zumeist erstmals im jungen Erwachsenenalter, also erst nach der Pubertät. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer.

Die Erkrankung verläuft in Schüben mit unterschiedlichen Schweregraden.
Betroffene Areale sind vor allem Hautstellen, wo es zur Reibung kommt und es viele Schweißdrüsen gibt, also z.B. im Achselbereich, auf oder unter der Brust, in der Leistengegend, im Intimbereich oder an der Innenseite der Oberschenkel.

Was sind die Ursachen für Akne inversa?

Die genauen Ursachen von Akne inversa sind bis heute nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die typischen Hautveränderungen Folge einer Verstopfung des Haarwurzelkanals und einer Fehlfunktion des Immunsystems sind.

Die Erkrankung tritt familiär gehäuft auf, somit dürfte eine genetische Veranlagung bestehen. Zudem weiß man, dass sich bestimmte Faktoren, wie z.B. Rauchen und Übergewicht ungünstig auswirken und zur Krankheitsentstehung beitragen können.

Sicher ist, dass mangelnde Körperhygiene kein Auslöser der Erkrankung ist.

Wie wird Akne inversa behandelt?

Grundsätzlich lassen sich zwei Formen der Behandlung unterscheiden:
Medikamente und Operationen.

Als medikamentöse Behandlung kommen topische Behandlungen (äußerliche Therapie mit Salben, Lotionen, Gels) und systemische Therapien (Medikamente in Form von Tabletten oder Spritzen) zum Einsatz.

Erste Behandlungsmaßnahmen sind oftmals auf die Haut aufgetragene desinfizierende Seifen und antibiotische Cremen, Lotionen oder Gels um bakterielle Infektionen zu vermeiden.
Auch systemische Antibiotika zur oralen Einnahme kommen nicht nur wegen Ihrer antibakteriellen, sondern viel mehr aufgrund ihres antientzündlichen Effekts zum Einsatz.
Auch Biologika können bei Akne inversa zum Einsatz kommen. Diese biotechnologisch hergestellten Medikamente können die Entzündungsprozess gezielt bremsen und so zu einer Krankheitsverbesserung führen.

Eine der wirksamsten Maßnahmen sind Operationen, bei denen die Entfernung der gesamten betroffenen Hautareale von Vorteil ist.

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Darüber hinaus kann eine psychologische Unterstützung hilfreich sein, wenn die Erkrankung zu einer großen Belastung wird.

Auch der Lebensstil kann die Erkrankung beeinflussen. Daher können sich – neben der Behandlung – eine gesundheitsbewusste Ernährung, ein Rauchstopp und Bewegung positiv auf die Erkrankung und das allgemeine Wohlbefinden auswirken.

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, den jeweiligen Beschwerden und den persönlichen Lebensumständen. Welche Behandlung infrage kommt, wird individuell in einem ausführlichen Gespräch unter Einbeziehung aller Faktoren geklärt.

Was kann man selber tun?

  • Übergewicht reduzieren
  • Auf ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten
  • Nicht rauchen
  • Enge Kleidung vermeiden, da mechanischer Druck/Reizung, die Entstehung neuer Läsionen fördert
  • Betroffene Körperareale nicht rasieren
  • Starkes Schwitzen vermeiden
  • Evtl. psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen